Juliane
kleine, hochgewachsene Kätzin mit langen Beinen und zerfetzten Ohren, braun-grauer struppiger dichter Pelz, matt grüne Augen
ehemalige Bäckerrei Eingang
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Die Kätzin gähnte genüsslich und rollte sich auf den Rücken, sodass ihre Beine völlig locker in die Luft schauten, wärend sie ihre Krallen aus und wieder einfuhr. Sie hatte lange und gemütlich geschlafen, die zerissenen Dinge mit dem weichen Stoff waren bequem, und sie standen so erhöht, dass man sogar darunter sitzen konnte [Stühle]. Sie wusste, das der Ort einmal Zweibeinern gehört hatte, sie kannte diese nicht gut, aber gut genug um ihre Spuren zu kennen. Zwar musste man in ihrem großen Bau immer wieder aufpassen, dass man nicht auf die Splitter, in denen sich die Sonne spiegelte, trat, aber sonst war es perfekt.
Sie war aufgewacht, aus einem Albtraum, wie immer, und dann zum Eingang gegangen, etwas hatte diesen einmal versperrt, aber jetzt lag das lange, breite, dünne Stück Holz nutzlos am Boden. Aber das war ihr egal, sie lag in einem Sonnenfleck, und streckte alle Beine von sich, Nickel würde sie noch wecken, wenn sie Hunger bekommen würde.
'Du bist so ein Nutzloses Mäusehirn' beklagte sich der Ehrgeiz und die Neugier im Chor.
'Mäusehirn' spottete die Faulheit 'Mäusehirn, ihr redet wie die Clankatzen!'
Ihr Stolz mischte sich lautstark ein 'Ich muss da zustimmen, Mäusehirn ist die falsche Bezeichnung...'
'Wie wäre es mit Nichtsnutz?' versuchte der Ehrgeiz sich zu retten. 'Clankatze!' fiel der neugier ein und der Rest stimmte applaudierend zu. Also, sie wollten es, denn Juliane genoss gerade ihre Ruhe, sie wollte es, schüttelte heftig den Kopf, wobei sie sich selbst wie ein erstickender Fisch wand, und als sie wieder ruhig dalag, begann sie zu schnurren und zu summen. Es war ja fast das selbe.
[liegt in einem Sonnenfleck im Eingang zur ehemaligen Bäckerrei, schüttelte sich und summt]